Spielorientierung

Rückhand = Rückhand?

 

 

Sorry, Bilder mussten entfernt werden.

 

 

 

Obwohl die Williams-Schwestern ihre Rückhand durchaus ähnlich schlagen, fällt auf den Fotos ein erheblicher Unterschied auf. Es ist leicht zu sehen, daß der Grund für diesen Unterschied jeweils der letzte Schlag der Gegnerin ist.

Und so ist es nicht nur im Spitzentennis. Praktisch jede Aktion des Gegners bewirkt Unterschiede in Geschwindigkeit, Höhe, Drall, Entfernung des Balls. Das gilt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es gibt - mit Ausnahme des Aufschlags - nicht "Standardschläge" wie Vor- oder Rückhand, sondern jede Vorhand, jede Rückhand, jeder Volley ist unterschiedlich. Oder haben Sie es schon einmal in einem Match erlebt, daß Ihnen der Gegner 20 mal hintereinander den Ball auf die Vorhand spielt, womöglich noch in gleicher Länge und Geschwindigkeit? Wohl kaum, spätestens nach dem dritten Mal hätten Sie ihm den Ball um die Ohren geschlagen und den Ballwechsel beendet. Deshalb ist die Trainingsmethode, den Ball (beispielsweise) 20 mal hintereinander cross spielen zu lassen, nur in eher seltenen Ausnahmefällen sachgerecht.

Der richtige Ansatz ist ein spielorientiertes Training: Schläge werden nicht isoliert trainiert, sondern situationsbezogen. Also nicht: 40 mal Vorhand-Cross oder 20 mal Vorhand-Rückhand, sondern Aufgabenstellung/-lösung konkreter Spielsituationen mit - abhängig von der Spielstärke - wenigen Vorgaben.

Solche Situationen können z. B. sein:

a) Gegner hat Initiative. Dann sind mögliche Trainingsziele

Sicher zurückspielen (Kontrolle Länge, Geschwindigkeit, Höhe)
Passierball, Lob
alles oder nichts

b) Ich habe Initiative. Trainingsziele sind dann vielleicht

Winner
Angriffsball (Volleyvorbereitung)
Volley und Überkopf

c) Situationswechsel (z. B. nach mißglücktem Ball des Gegners). Trainingsziel:

Umschalten, geistige Beweglichkeit